Datum/Zeit
Date(s) - 22. Juni 2022
18:00 - 19:30
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In der Vortragsreihe “Muslimische Spuren in deutscher Heimat” gehen wir ins 19. und in den Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit der Aufklärung war zu sehen, dass die Auseinandersetzung mit dem Islam zur Wissenschaft wurde. In die gleiche Zeit fällt aber auch die Einteilung der Menschen in Rassen. Aus dem Anderen wird das Fremde, das Minderwertige, das unter diesem Denken kolonisiert und ausgebeutet werden konnte. Der vielzitierte Orientalismus, wie Edward Said ihn beschrieb, steht mit dem Kolonialismus in engem Zusammenhangt. Im Deutschland des 19. Jahrhunderts lässt sich aber auch eine andere Tendenz ablesen, die sich vom französischen und britischen Kolonialismus und Orientalismus abhebt. Es gibt vor allem von jüdischen Wissenschaftlern, beginnend mit Abraham Geiger, eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Islam. Er gilt als monotheistische Vernunftreligion und als Ausgangspunkt der Neupositionierung des Judentums im vorwiegend christlich geprägten Umfeld. Dies unterscheidet sich wesentlich vom Orientalismus, wie Said ihn beschrieb. Später verhinderte dies jedoch nicht, dass die vom Deutschen Kaiserreich als monolitischer Block betrachtete “Islamische Welt” für Großmachtphantasien ausgenutzt wurde. Das Verhältnis Deutschlands zur “islamischen Welt” wird Anfang des 20. Jahrhunderts komplex und äußerst ambivalent. Begleite uns auf diesem Streifzug durch ein noch heute bedeutendes Jahrhundert.
In dieser Vortragsreihe gehen wir von den ersten Begegnungen mit Muslimen auf deutschem Gebiet bis zur Institutionalisierung des Islam in Deutschland heute auf Spurensuche. Hierbei wird aufgezeigt, dass die deutsch-muslimische Geschichte weit mehr ist, als nur die Geschichte der Migration von Muslimen nach Deutschland. Johann Wolfgang von Goethe übertrieb nicht, wenn er schrieb: “Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.” (aus Goethes “West-Östlicher Divan”, 1819).
Dies ist der dritte von sechs Vorträgen unserer Reihe, die zweiwöchentlich stattfindet.
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- Träger des Projektes ist der SmF-Bundesverband. Mehr zum SmF findest Du hier: https://smf-verband.de
- Weitere Informationen zum Projekt „Muslimische Spuren in deutscher Heimat“ findest Du hier: https://muslimische-spuren.de
- Zu unserem Projekt gehören auch Jugendworkshops, Bildungsreisen und ein Podcast.
- Hier kommst Du zu unserem Podcast (auch erreichbar über Spotify und Apple Podcast und viele andere Apps): https://anchor.fm/smf-verband
- Das Projekt „Muslimische Spuren in deutscher Heimat“ wird gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat.
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